Sonntag, 25. Oktober 2009

Albums: Shakira - She Wolf

Aufsehenerregend war es schon, als Shakira für ihr Comeback im hautfarbenen Catsuit im Käfig baumelte und die Publicity blieb nicht aus: So sexy hat sich die Königin des Latin Pops in Szene gesetzt für das Album She Wolf, ihr drittes in Englischer Sprache. Dazu versprach sie einige musikalische Innovationen, durch Zusammenarbeit mit den Neptunes und Wyclef Jean, was zu einer Symbiose aus Latin und Hip Hop führen könnte. Als dann die erste Single kam, war man erstaunt, wie Shakira nun klang, nämlich äußerst experimentell und gewöhnungsbedürftig. Hat sich dies nun auf das ganze Album übertragen?

Tatsächlich lässt sich kaum ein stärkerer Umschwung als der, den Shakira zwischen Oral Fixation und She Wolf gemacht hat vorstellen. Wo eben noch etwas rockiger Latin Pop war, kommen jetzt treibende Beats, die zwar noch nicht ganz in den Bereich des Elektros fallen, aber nicht nach Shakira klingen. Experimentell sind die Klänge und Arrangements, genauso wie die Töne, die Shakira ihrer Stimme entlockt. Die hat das ganze Drumherum zwar gar nicht nötig, wie der grandiose Song "Gypsy" beweist, aber man will sich auch nicht beschweren: So tanzflächentauglich war Shakira ja im Laufe ihrer Karriere eher selten. Das Manko des Albums ist jedoch die Länge: Nur neun neue Songs hat Shakira für ihre Fans parat, das Album wird dann mit drei spanischen Versionen auf 12 gebracht. Auch wenn darunter zumindest alle Songs top sind, ist dies besonders ärgerlich, wenn man bedenkt, dass in den USA mit Timbaland-produzierten "Give It Up To Me" ein Song als Single erscheint, der in der europäischen Standardversion nicht enthalten ist. Da hätte man sich doch die Zeit nehmen können, ein längeres Album zustande zu bringen, statt von vornherein auf Einnahmen durch einen Re-Release zu schielen. Insofern zeigt sich Shakira zwar musikalisch innovativ, aber nicht gerade Fan-freundlich. Als Anspieltipp sei neben "Gypsy" vor allem "Men In This Town" genannt!
Rating: 8/10

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