Mittwoch, 2. Dezember 2009

Album: Rihanna - Rated R

Nachdem sich Rihanna zwischen ihren ersten drei Alben kaum eine Verschnaufpause gegönnt hatte und mit "Pon De Replay", "S.O.S." und "Umbrella" Jahr für Jahr einen Riesenhit hinlegte, gab es nun die erste längere Schaffenspause. An deren Ende steht das vierte Studioalbum von Riri, das vor wenigen Wochen unter dem Titel Rated R erschien und sich plötzlich erstaunlich düster gibt. Rihanna zeigt sich mit Augenklappe und als Rockerbraut in Fesseln. Das Teenie-Image ist weg und auch die fröhliche Musik gibt es nicht mehr. "Russian Roulette" kündigte als erste neue Single bereits den Stilbruch an und nun gibt es das ganze Werk zu hören. Ist das noch Rihanna?

Bevor man das neue Werk kritisiert, sollte man anmerken, dass Rihanna auf dem neuen Album ihre bisher beste stimmliche Leistung darbietet und da sie auf Mitgröl-Songs à la "Umbrella" verzichtet, kommt diese Entwicklung auch deutlich zur Geltung. Anders als auf dem großartigen Vorgänger Good Girl Gone Bad gibt es diesmal stilistische Kontinutität. Das Album ist von Anfang bis Ende aus einem Guss und nicht all over the place. Was man nun von dem neuen Stil hält, ist wohl Geschmacksache. Man muss jedoch feststellen, dass es keine unmittelbaren Ohrwürmer gibt und die Songs in ihrer Rock-HipHop-Mischung, durchgehend im Midtempo-Bereich, zunächst schwer zu unterscheiden sind. Spaß ist keiner angesagt, sondern eine düstere Grundstimmung, die eher schwer im Magen liegt. Rihanna zeigt sich aggressiv und unmelodiös, was zumindest im Pop-Genre und gekoppelt an die hohen Erwartungen doch eher einer Enttäuschung gleichkommt. Dennoch ist das Album eine besondere künstlerische Leistung und mit so einigen Songs, besonders "Hard" und das fantastische "Te Amo" freundet man sich doch noch an, wenn man dem Album eine Chance gibt. Respekt, dass Rihanna ihr Ding macht, schade, dass sie dem erfolgreichen Vorgänger so komplett den Rücken kehrt...
Rating: 7/10


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