Nach fünf Jahren der Computeranimation hat sich das Walt Disney Animation Studio doch wieder an einen traditionell animierten Zeichentrickfilm gewagt und mit The Princess And The Frog (zu deutsch: Küss den Frosch) ein altbekanntes Märchen in ein neues Gewand gekleidet. Mit einer Power-Prinzessin und hochkarätigen Musik-Schreibern versucht man den alten Zauber auf die Leinwand zu bringen, der Filmhits der 90er wie Die Schöne und das Biest und Der König der Löwen begleitete. In den USA blieb der große Erfolg aus, in Deutschland gab es ebenfalls nur eine solide erste Woche. Zeigt sich hiermit, dass der gezeichnete Disneyfilm und Kinofilm allgemein tatsächlich nicht mehr zeitgemäß ist in der Zeit von Digital 3D und Startwochenenden über 100 Millionen Dollar?
Finanziell mag das so sein, aber auch da wird das letzte Wort erst später gesprochen, qualitativ ist Küss den Frosch definitiv kein Tiefpunkt. Ganz im Gegenteil hat Disney es geschafft den traditionellen Charme und Zauber endlich in das neue Jahrtausend zu bringen. Gekonnt ist der Film durchsetzt mit Comedy-Elementen, ohne die auch die Pixar-Filme nicht auskommen. Dazu kommt brillante Animation, ein bisschen Action und eine Liebesgeschichte, die sehr romantisch, aber kitschfrei geliefert wird. Sogar die Story ist um einiges einfallsreicher als man es zuvor hatte absehen können. Besonders die nicht ganz so royale Prinzessin, die gern die Dinge in die Hand nimmt und der Schürzenjäger-Prinz als Gegenstück sind ein erfrischender Kontrast zu namenlosen Prinzen und schüchtern Maiden früherer Disneyfilme. Hinzu kommt ein liebevoll entworfener Cast an Nebenfiguren, allen voran das Trompete spielende Krokodil und das in den Polarstern verliebte Glühwürmchen und man hat jede Menge Spaß für Jung und Alt. Einzig und allein die Epik ist es, die The Princess And The Frog gegenüber den ganz großen Disney-Filmen vermissen lässt, aber es wäre ein großartiger Start in eine neue Disney-Ära, denn so muss Disney 2010 aussehen! Spannend, witzig und zauberhaft.
Rating: 9/10
Dienstag, 22. Dezember 2009
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