Sonntag, 22. November 2009

Album: Leona Lewis - Echo

Einen steileren Karriere-Start als den, den Leona Lewis vor zwei Jahren hingelegt hat, kann man sich schwerlich vorstellen. Mit "Bleeding Love" eroberte die Gewinnerin von X Factor zuerste das Vereinigte Königreich, dann Europa und schließlich sogar die USA. Hinzu kommt, dass ihr Album Spirit Rekordverkäufe verbuchen konnte. Da ist es natürlich schwierig nachzulegen und der Druck, der auf Miss Lewis lastete, war spürbar groß nach diesem Auftakt. Nun verfehlte die erste Single aus dem Nachfolge-Album Echo mit dem Titel "Happy" den Thron der UK-Charts und deutet daraufhin, dass Leona sich ins Zeug legen muss, um weiterhin in der ersten Liga mitzuspielen. Was hat das neue Album also zu bieten?

Das Stichwort ist eindeutig Abwechslung. Das ist es, was Leona dringend brauchte, denn mit einem weiteren Album voller Balladen, mögen sie noch so traumhaft sein, ist es wohl nicht getan. Und doch handelt es sich bei den meisten Songs auf Echo um langsame Nummern zum Kuscheln und Weinen. Darunter ist die Bandbreite groß, von Songs, die sofort auffallen und ins Ohr gehen zu Songs, die man sofort wieder vergisst. Doch statt "Happy" hält das Album einige großartige Songs für die Fans bereit: "Don't Let Me Down" ist eine Timbaland-Ballade, die die Britin von einer neuen Seite zeigt und auf andere Weise beeindruckt, als Songs, in denen Leona traurige Geschichten schildert und zum Finale den Gospel-Chor hervorholt. Beim erstaunlichen Oasis-Cover "Stop Cryin' Your Heart Out" ist dies allerdings so überraschend, dass es dann doch wieder funktioniert. Wir hätten uns etwas mehr Experimentierfreudigkeit gewünscht, aber mit dem grandiosen "Love Letter", einer etwas fröhlichen Midtempo-Nummer und dem etwas elektrischeren "Outta My Head" sind die Ansätze da. Nicht jeder Song ein Treffer, aber viel besser als man nach "Happy" erwartet hätte. Jetzt kommt es darauf an, was Leona daraus macht.
Rating: 8/10

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